Aus Kunststoffverpackungen werden Automobilbauteile – Kreislaufwirtschaft für expandiertes Polypropylen (EPP) – so lautet der erste Artikel zu unserem Recyclingsystem das wir zusammen mit dem Materialhersteller JSP International/ Frankreich (JSP) etabliert haben.
Grundsätzlich ist Recycling kein neues Thema für die Automobilindustrie. Sie versucht bereits seit Jahren, einen Großteil ihrer Kunststoffabfälle einer stofflichen Verwertung zuzuführen, so nimmt der Rezyklatanteil der einzelnen Fahrzeugteile seit Jahren kontinuierlich zu. Jedoch wurde die Entwicklung durch die neuen EU-Vorgaben und Nachhaltigkeitsprogramme beschleunigt. Bisher hatten die Bauteilproduzenten jedoch noch Bedenken, sie in sicherheitsrelevanten Bereichen einzusetzen. Zu stark schwankten die mechanischen Eigenschaften.
Um einen Kreislauf der Materialien zu gewährleisten, sammeln wir Ladungsträger aus EPP von Automobilherstellern und -zulieferern ein, recycelt diese und liefern das so entstandene Material an JSP. Mit etwa 4500 t/a sind wiederverwendbare Verpackungen aus dem Automotive-Sektor eine wichtige Quelle. JSP setzt das PP Regranulat dann für die Produktion des EPP Arpro 5134 RE mit einem Rezyklatanteil von 25 Prozent ein. So können nicht nur Ressourcen geschont werden, sondern es werden auch bis zu 12 Prozent CO2(e)-Emissionen im Vergleich zu Neuware eingespart. Trotzdem entstehen keine Einbußen bei den mechanischen Eigenschaften bzw. der Verarbeitbarkeit.
Damit das Rezyklat für sicherheitsrelevante Bereiche im Automobilbau eingesetzt werden kann, ist eine stringente Qualitätssicherung und Zusammenarbeit vom Recycler sowie vom Materialhersteller notwendig. So sorgen wir mit JSP gemeinsam dafür, äquivalente mechanische Eigenschaften, Emissionen und ein gleiches Brennverhalten wie die Neuware zu erreichen, damit Komponenten aus Arpro 5134 RE sich auch für Stoßfänger und den Fußgängerschutz verwenden lassen.
Da die Verwertung des Materials herstellerunabhängig ist, steuern wir die Materialflüsse über die gesamte Kette – vom Zulieferer bis zu den eigenen Verarbeitungsstätten und sind dabei unsere Quellen zu erweitern. So steht demnächst auch eine Übernahme der EPP Behälter in Frankreich, Polen und Italien an.